Mit jedem Modell noch besser: Taucheruhren von Seiko | Watchtime.net

2022-08-12 22:11:47 By : Ms. ThiEYE Sales

50 Jahre Tiefenwirkung bei Uhren von 1.000 bis 10.000 Euro

Vor einem halben Jahrhundert stellte Seiko die erste Taucheruhr vor. Die Liste der Innovationen ist inzwischen lang – vom ersten Titan- bis zum Keramik-Gehäuse, vom Hi-Beat-Kaliber bis zur perfekten Helium-Abdichtung. Ganz besonders stolz sind die Japaner darauf, dass von Seiko erarbeitete Standards mit in die bis heute geltende internationale Taucheruhrennorm ISO 6425 eingeflossen sind.

Seiko ging von Anfang an verantwortungsvoll und kompromisslos an das Thema Taucheruhr heran, war sich bewusst, dass unter Umständen Menschenleben von der Funktionalität eines solchen Zeitmessers abhängen könnte und betrachtete die Taucheruhr als einen Geschäftsbereich, in dem Entwicklungen gemacht werden, die sich später auf andere Produktserien übertragen lassen. Anzeige

Als Seiko im Jahr 1965 Japans erste Taucheruhr, die Seiko 150M Diver’s, herausbrachte, war sie ein Spezialprodukt, da sich zu dieser Zeit nur wenige Menschen mit dem Tauchen befassten. Neue Technologien hinsichtlich Ablesbarkeit, Stoßsicherheit und Wasserdichtheit führten bereits zwei Jahre danach zur Taucheruhr 300M Diver’s, wobei bekanntermaßen die “300M” für 300 Meter Wasserdichtheit beziehungsweise 30 Bar Druckfestigkeit des Gehäuses standen. Ein weiteres Jahr später wurde ein Schnellschwinger-Präzisionsuhrwerk mit der Frequenz von fünf Hertz in dieses Modell eingebaut.

Man hielt die 300M Diver’s für ein professionelles Gerät, doch kurz nach ihrer Lancierung schlug der Brief eines Berufstauchers aus der Öl- und Gasindustrie bei Seiko ein wie ein Blitz. Er beschrieb, wie er in 350 Metern Tiefe unter den Bedingungen des Sättigungstauchens arbeite, dass dabei seine Uhren hart auf Metall oder Gestein träfen und ziemlich zerkratzt oder anderweitig beschädigt würden. Zudem beschwerte er sich darüber, dass die Uhren beim Auftauchen in einer Taucherglocke den Belastungen nicht gewachsen seien und einfach zerbarsten. Kurz gesagt: Seikos damalige Taucheruhren waren derartig rauen Verhältnissen nicht gewachsen.

Der Brief des Tauchers änderte bei Seiko alles. Das Unternehmen stellte sofort ein Projektteam zusammen, das an einer von Grund auf neuen professionellen Taucheruhr zu arbeiten begann. Sieben Jahre sollten die Entwicklungen dauern und Seiko brachte in dieser Zeit keine neue Taucheruhr – etwa für den inzwischen populär gewordenen Sport- und Freizeitbereich – heraus. Dagegen nutzte manch anderer Hersteller den attraktiven Markt, um verschiedene Arten wasserdichter Uhren als Taucheruhren zu deklarieren. Nicht so Seiko. Hier konzentrierte man sich zielstrebig darauf, eine Uhr mit höchster Funktionalität für den professionellen Einsatz zu entwickeln.

1975 war es dann soweit. Die Taucheruhr Professional Diver’s 600M wurde vorgestellt. Mit mehr als 20 Weltpremieren barg sie Innovationen in allen Bereichen, die noch heute von Bedeutung sind. Ihr Grundgehäuse war aus einem einzigen Stück Metall gefertigt, das zum ersten Mal bei einer Taucheruhr aus Titan bestand. Der Vorteil der einteiligen Struktur liegt auf der Hand: Es gibt weniger Möglichkeiten, dass Wasser ins Gehäuseinnere eindringt. Titan wiederum ist korrosionsbeständiger und etwa 40 Prozent leichter als Edelstahl.

Eine weitere innovative Idee war das weltweit erste Zweischicht-Gehäuse: Die äußere Hülle schützt die Uhr, wenn sie hart auf Gegenstände trifft und hält zugleich die Tauchlünette an der eingestellten Position. Dank der neuen Leuchtmasse Lumibrite blieb die bis 600 Meter wasserdichte Uhr auch in Tiefen ablesbar, in die kein Tageslicht mehr vordringt.

Ebenso war das Band etwas ganz Neues. Mit seiner sogenannten Akkordeon-Form passt es sich dem Wasserdruck an. Unter den Verhältnissen in 300 Metern Tiefe schrumpft der Handgelenksumfang des Tauchers um bis zu zwei Zentimeter. Dank des speziellen Zieharmonika-Effekts bleibt der Trageriemen und damit die Uhr fest am Handgelenk – sowohl in 300 Metern Tiefe als auch wieder an der Wasseroberfläche. Oftmals kopiert, wird die Wellenstruktur später zur Standardausrüstung an Armbändern zahlreicher Taucheruhren.

Die wichtigste Neuerung allerdings bezog sich auf das Sättigungstauchen und dem dabei verwendeten Heliumgas. Zur Erklärung: Mit dem Sättigungstauchen wird dem Problem der erhöhten Dekompressionszeit bei Tieftauchgängen begegnet. Da diese zum Beispiel nach einem Tauchgang in 200 Meter Tiefe bis zu sieben Tagen beträgt, kann sie nicht im Wasser verbracht werden. Dazu verwendet man Überdruckkammern, die einen allmählichen Aufstieg um rund 30 Meter pro Tag simulieren. In der Überdruckkammer wird ein Gasgemisch mit Helium eingesetzt, dessen Moleküle 27 Mal kleiner sind als die von Stickstoff, so dass sie sich leicht in das Uhrengehäuse einschleichen und bei Ausdehnung das Glas zum Brechen oder gar die ganze Uhr zum Zerspringen bringen können.

Helium aus einem Uhrengehäuse herauszuhalten, ist eine große Herausforderung. Andere Hersteller – das ist weitgehend bekannt – lassen Helium eindringen und durch ein spezielles Ventil wieder entweichen. Seiko sah das als unnötige Schwachstelle an und hat durch seine spezielle Gehäuse-Monostruktur und besondere L-förmige Dichtungen eine Lösung gefunden, die verhindert, dass Helium überhaupt in die Uhr eindringt – das ist weniger bekannt.

Mit all den Erfahrungen bei der Entwicklung einer professionellen Taucheruhr half Seiko maßgeblich mit, den internationalen Standard für Taucheruhren zu etablieren. Vor allem die Standards für die Benutzung von Zeitmessern beim Tiefseetauchen flossen in die ISO-Norm ein. 1996 wurde mit Seikos Beteiligung die ISO 6425 um Bestimmung für das Mischgastauchen ergänzt.

2015 verkörpern zwei neue Modelle in der professionellen Marinemaster-Serie nun das Beste aus 50 Jahren Seiko-Taucheruhr. Wie der legendäre Vorgänger von 1975 verfügt die Marinemaster Professional 1000M Diver’s über das Doppelgehäuse, das mittlerweile zum Markenzeichen von Seikos Taucheruhren geworden ist. Dank der einzigartigen Helium-Abdichtung kann die Uhr zum Sättigungstauchen in großen Tiefen sicher benutzt werden. Die Verwendung von Keramik für das äußere Gehäuse erhöht die Stoßfestigkeit und verhindert zugleich ein unbeabsichtigtes Verdrehen der Lünette. Die Zeiger und Markierungen sind mit einer neuen Version des Seiko-Leuchtstoffs Lumibrite beschichtet, der 60 Prozent länger hält als das herkömmlichen Mittel. Bereits im September 2014 wurden professionelle Seiko-Taucheruhren gleicher Bauart einem extremen Test unterzogen: Angebracht am Außenrumpf der KAIKO 7000 II, einem ferngesteuerten Forschungs- U-Boot, funktionierten sie sogar noch in einer Tiefe von 3.000 Metern absolut einwandfrei.

Die auf 700 Exemplare limitierte Marinemaster Professional 1000M Hi-Beat 36000 erinnert an die ersten Taucheruhren mit Schnellschwing-Kalibern aus den 1960er-Jahren. Ihr Uhrwerk 8L55 schlägt mit fünf Hertz und hat eine Gangautonomie von 55 Stunden. Sie verfügt über das signifikante Monocoque-Gehäuse aus Titan und erhöhten Magnetfeldschutz. Die drehbare Lünette ist bei sechs und zwölf Uhr mit vier Schrauben sicher am Gehäuse befestigt. Deren Markierungen sind mit Lumibrite beschichtet. Der weitere Weg in große Tiefen ist also gut ausgeleuchtet.

Seit 2016 besteht eine Partnerschaft zwischen Seiko und der Tauchausbildungsorganisation PADI. Daraus entstanden mehrere Sondermodelle. Jüngste Modelle sind die Prospex PADI Automatik Diver’s Special Edition SPB071J1 und die als “Samurai” bekannte Prospex PADI Automatik Diver’s Special Edition SRPB99K1. Beiden Uhren gemeinsam ist die dezente Wellenprägung auf dem Zifferblatt.

Die SPB071J1 ist bis 20 Bar druckfestes und wird vom automatischen Manufakturkaliber 6R15 angetrieben. Die professionelle Taucheruhr am Silikonband mit Ziehharmonika-Effekt misst 42,6 Millimeter im Durchmesser.

Die PADI-Version der SRPB99K1 ist 44 Millimeter groß, bleibt ebenfalls bis 200 Meter wasserdicht und wird vom Manufakturkaliber 4R35 mit automatischem Aufzug angetrieben.

Die Prospex Save the Ocean Automatic Diver’s Special Edition fällt besonders durch ihr Zifferblattdesign auf. Die versetzten Linien sollen an die charakteristischen Hautfalten der Blauwale erinnern. Das Blau spielt aber auch auf die Weltmeere an, die Seiko in Kooperation mit dem Meeresforscher Fabien Cousteau schützen möchte. In der Automatikuhr SRPC93K1 tickt das Kaliber 4R35. Es steckt in einem 43,8 Millimeter großen und bis zu 20 Bar druckfestem Edelstahlgehäuse.

Die Prospex Gedenkedition der 1968er Automatik Diver`s Limited Edition arbeitet mit dem 8L35, Automatikkaliber in einem 44,3 Millimeter großen hartbeschichtetem Edelstahlgehäuse. Die Uhr ist weltweit auf 1.968 Stück limitiert.

40 Jahre, nachdem Seiko mit der Professional Diver’s 600M die weltweit erste zum Sättigungstauchen geeignete Uhr mit Quarzkaliber herausgebracht hat, lässt die Marke mit der Prospex S23626J1 diese Uhr nahezu originalgetreu wiederaufleben. Dieses Mal mit einer Wasserdichtheit von 1.000 Metern (100 Bar). In der auf 1.978 Exemplare limitierten Taucheruhr arbeitet das Quarzkaliber 7C46. Es wird von einem 49,4 Millimeter großen Titangehäuse geschützt.

2019 ist Seiko erneut in die Vergangenheit abgetaucht und mit einer neuen Version einer 1970 vorgestellten Taucheruhr wieder aufgetaucht, der Prospex “The 1970 Diver’s Re-creation Limited Edition” SLA033. Die Form ihres markanten 45 Millimeter großen und bis 20 Bar druckfesten Edelstahlgehäuses entstand aus der Vorgabe, die Krone bei vier Uhr bestmöglich zu schützen.

Es weist weitere Spezialitäten des Hauses auf, wie die “Super-Hard”-Beschichtung und die mit “Zaratsu”-Technik von Hand polierte Lünette. Hinter dem schwarzen Zifferblatt tickt das automatische Kaliber 8L35 mit 28.800 Halbschwingungen in der Stunde und einer Gangautonomie von 50 Stunden. Die Seiko Prospex “The 1970 Diver’s Re-creation Limited Edition” SLA033 ist auf 2.500 Modelle limitiert.

Auch die Seiko Prospex Automatik Diver’s „Twilight Blue“ ist eine Hommage an die Vergangenheit, und zwar an die erste Taucheruhr mit Schnellschwinger-Kaliber, die Seiko 1968 vorstellte.

Die bis 20 Bar druckfeste Taucheruhr besitzt ein dunkelblau schimmerndes Zifferblatt mit orangefarbenen Akzenten. Die einseitig drehbare Lünette ist in Schwarz und Orange gehalten. Das Gehäuse aus gehärtetem Edelstahl misst 44 Millimeter im Durchmesser und beherbergt das automatische Manufakturkaliber 6R15 mit 50 Stunden Gangautonomie. Zusätzlich zum gehärteten Stahlband wird noch ein Silikonband und ein wasserdichter Seesack mitgeliefert.

Seiko präsentiert zwei neue Automatik-Taucheruhren in der Prospex-Kollektion, die von der Seiko Scuba Diver’s aus dem Jahr 1965 inspiriert sind. Hinter den changierenden Zifferblättern arbeitet das moderne Automatikkaliber 6R35 mit 70 Stunden Gangautonomie.

Das 40 Millimeter große Gehäuse und das dreigliedrige Armband mit Tauchverlängerung sind hartbeschichtet und somit wesentlich kratzfester als Modelle aus „normalem“ Edelstahl. Hinter entspiegeltem Saphirglas sorgen die mit der Seiko-eigenen Leuchtmasse Lumibrite beschichteten Elemente der Zeitanzeige für beste Ablesbarkeit. Die Uhr kostet 1.250 Euro.

Natürlich verfügt auch die erste Seiko-Taucheruhr des Jahres 2021, die  Prospex LX Referenz SNR045J1, über die für professionelle Seiko-Tauchzeitmesser essenziellen Merkmale. Das 44,8 Millimeter große Titangehäuse ist bis 30 Bar druckfest und  für das Sättigungstauchen geeignet. Die einseitig drehbare grüne Lünette besitzt eine kratzfeste Keramikeinlage mit kompletter Minutenskala und markantem Leuchtpunkt. Das ebenfalls grüne Zifferblatt ist mit großflächigen, gut unterscheidbaren Leuchtanzeigen ausgestattet.

Und genau dieses Zifferblatt ist die Besonderheit der Seiko Prospex LX SNR045J1. Seine Struktur soll an einen Unterwasserwald erinnern, den japanische Forscher in der Antarktis entdeckt haben. In einem See auf der Halbinsel Skarvsnes wachsen Säulen aus verschiedenen Algen und anderen Wasserpflanzen in die Höhe, wobei sie mehrere Hundert Jahre gebraucht haben, um ihre heutige Gestalt anzunehmen. Diesen einzigartigen Anblick reflektiert die Taucheruhr mit ihrem fein bearbeiteten grünen Zifferblatt. Dahinter arbeitet das Spring Drive Kaliber 5R65. Das auf 500 Exemplare limitierte Prospex-LX-Modell kostet 6.100 Euro.

35 Jahre nachdem Seiko das legendäre Taucheruhrendesign mit einer Wasserdichtheit von 1000 Metern und einem Quarzwerk, das eine Genauigkeit lieferte, die zuvor keine mechanische Taucheruhr erreichen konnte, kombinierte, wird diese klassische Seiko Taucheruhr als Prospex 1986 Quarz Diver’s 35th Anniversary Limited Edition wiedergeboren.

Die Gehäuseform brachte dem Modell den Spitznamen “Tuna” ein, weil sie an eine Thunfischkonservendose erinnert. Das Gehäuse ist heute wie damals bis 100 Bar druckfest und so konstruiert, dass es sich auch ohne ein Heliumauslassventil zum Sättigungstauchen eignet. Die 49,4 Millimeter große “Konserve” besteht aus Titan und Keramik. Als neues Sicherheits- und Designmerkmal ist die Krone mit einem leuchtend gelben “Sperr”-Zeichen (“Lock”) und einem Pfeil zur Anzeige der Drehrichtung gekennzeichnet. Die Aufzugswelle ist ebenfalls in Gelb gehalten, so dass der Träger sofort erkennen kann, wenn die Krone entriegelt ist. Im Innern arbeitet das Seiko-eigene Quarzkaliber 7C46, das mit einer Batterie fünf Jahre läuft. Die limitierte Taucheruhr kostet 2.700 Euro.

Wie der Name schon verrät, ist die Taucheruhr Teil der  Seiko Prospex Save the Ocean Serie, mit der der japanische Uhrenhersteller ausgewählte Meeresschutzorganisationen unter anderem durch finanzielle Maßnahmen unterstützt. Das Design der Herrenuhr mit der Referenz SPB299J1 ist von den Gletschern inspiriert, welche die Landschaften und Meereswelten in den Arktik-Regionen der Erde prägen.

Ein hellblaues Zifferblatt mit aufwändiger Struktur und eine dunkelblaue Lünette zieren die Neuauflage jener bahnbrechenden Taucheruhr von 1968, die als ersten Seiko-Uhr 300 Metern wasserdicht war und mit einem Automatikuhrwerk mit zehn Halbschwingungen in der Sekunde arbeitete. Heute tickt das moderne Automatikkaliber 6R35 mit dem berühmten “Magischen Hebel” und einer Gangautonomie von 70 Stunden in der 42 Millimeter großen und bis 20 Bar druckfesten Taucheruhr. Deren Professionalität unterstützen zudem die Super-Hard-Coating-Verarbeitung des Edelstahlgehäuses, die einseitig drehbare Lünette, Lumibrite-Leuchtbeschichtungen, die typische Schraubkrone bei vier Uhr sowie ein Super-Hard-Coating-Edelstahlband mit Sicherheitsfaltschließe und Verlängerung. Das alles für 1.300 Euro. MaRi

Sehr geehrte Damen und Herren! Die Seiko Prospex Gedenkedition der 1968er Diver (der grüne Taucher) ist der Wahnsinn schlechthin. Ein Traum von einem Diver. Hier sieht man die gesamte Seiko Power die hier eingeflossen ist. Typisch Seiko Sie ist eben die beste Uhrenmarke der Welt. Mit Freundlichen Seiko grüssen der (Seikoholic) Andreas Wagner

War Seiko doch in der Vergangenheit eher für Kaufhausuhren bekannt und brachte mit der Luxusmarke GS und Credor einen Hauch von Exklusivität aus Fernost nach Deutschland. Graut es mir doch doch ein wenig vor diesen schnöden und langweilgen fortwährenden Kopien aus glorreichen Seiko Zeiten. Wer sagt, dass die neuen Wiederauflagen besser sind?! Da wird bis zum Erbrechen auf der Vintage Schiene geritten und gleich abkassiert – zur zweifelhaften Qualitäten, Stichwort: Rehaut, Lünette, Ganggenauigkeit und sonstige optische Mängel, wo man sich die Frage stellt, gibt es eine Endkontrolle bei Seiko?! Geschickt wird auf allen Kanälen versucht sich sein Stück vom Kuchen der Uhrennarren aus Deutschland zu sichern. Zu dumm nur, dass wenn der Kunde keine LE von Seiko kauft, er hier, wie bei vielen anderen “Luxusmarken” Geld verbrennt, wenn er sie wieder verkaufen will. Mochte ich Seiko früher wegen der vielen interessanten und preislich attraktiven Uhren, ist für mich, trotz aller Bemühungen von Seiko so geschickt wie möglich über mehrere Kanäle eine ganz gezielte Marketingstrategie zu verschleiern, der Reiz an Seiko verloren gegangen- gerade auch, weil die Qualität aktuell nicht zum verlangten Preis passt. Es bleibt halt nur eine Seiko.

Leider sehr wenig differenzierter Kommentar.

Ich bin ein Uhrenfan, der allem Schönen und innovativem gegenüber offen ist, wenn es sich bewährt hat. Zur Bewährung gehört aber auch, neben lang anhaltender Freude an der Funktion die Verarbeitungsqualität. Japan hat sich in den letzten Jahren eigentlich dadurch qualifiziert, nicht zuletzt durch SONY (Design und Qualität, it’s not a trick it’s a SONY). Diesen Gedanken so konsquent um zu setzen, das ist es was mir bei Seiko fehlt um wirklich davon überzeugt zu sein. Fertigungsqualität, wie sie bei Rolex und Tudor bis ins Detail der Armbänder und Schließe zu finden ist, ebenso wie das proportional perfekte Design, das bei kleinsten Abweichungen vom Ideal störend und wenig stimmig empfunden wird. Als wenig rühmliches Beispiel aus eigenem Hause bei Rolex sei stellvertretend nur die 41mm messende DayDate genannt, die man wieder aus dem Markt genommen hat. Der Designfehler lag in der Proportion von Gehäuse zu Lunette und Glas mit der Rehaut. Die Lunette war zu breit, zu flach und so zu dominant. Sie war sehr so angestellt, daß das Zifferblatt mit der Rehaut nicht homogen wirkte. Hätte man diesen Fehler beheben wollen, wäre es notwendig gewesen die Uhr um wenigstens einen bis evtl. sogar anderthalb Millimeter dicker und dadurch höher zu machen. So wie sich auch die Stege nicht homogen in die Uhr integrierten. Ach die waren zu breit und zu scharfkanntig. Sie drohten einem die Hemdsmanschetten zu beschädigen. Und für Hemdenträger wurde die Uhr gemacht. Zugegeben nur kleine unterschwellige Fehler, die aber das Bild störten und die Uhr nicht erfolgreicher machten. Heute ist sie sehr begehrt, weil sie nicht mehr gebaut wird. So erging es anderen Uhren auch, die zu ihrer Zeit fast unverkäuflich waren. Die Daytona mit dem Handaufzugkalliber lag bei einem befreundeten Uhrenhändler über lange Zeit wie Blei und wurde letzten Endes mit einem großen Nachlass anlässlich einer Messe in Köln , der Herrenmodewoche, für gerade mal 1.100,- DM in 1982 verkauft. Für heutige Uhrenfans ein Traum die Zeit noch einmal dahin zurückdrehen zu können. Würde es Seiko gelingen die Fertigungsqualität und das Material mit dem Design in der Tiefe und Breite der Fertigung so zu perfektionieren wie man es von einer Premiummarke erwartet, und eben nicht nur optisch, zu perfektionieren, würde Seiko der Zugang zum Olymp der besten Manufakturen nicht weiter verwehrt. Konstruktion und Entwicklung sind zwei der wichtigsten, aber nicht alle Aspekte, die eine wirklich perfekte hochwertige Uhr ausmachen. Eine Rolex hat eventuell mein Vater mal gekauft, wenn ich Glück habe und er sie dann an mich vererbt hat. Dann habe ich sie regelmäßig zum Service gegeben, und immer noch eine zeitgemäße und gute Uhr. Wenn es zufällig eine der damaligen Daytonas mit Handaufzug zum Sonderpreis war, hat die Uhr eine Wertsteigerung von 1968 bis heute von 38.000 % erfahren. Zugegeben ein Sonderfall. Und die Kosten für den Service, die regelmäßig angefallen sind, müssen hier erwähnt werden. Sie schlagen mit mindestens 6.800Euro zu Buche. Aber dafür hatte man über die Jahre auch immer eine sehr schöne und perfekte Uhr am Arm. Das fehlt mir bei Seiko, wie aber auch bei anderen Marken , die sich nicht um ihre Qualität und Ersatzteilversorgung kümmern Das kann man also auch nachweisbar anderen Marken anheften, wie IWC, die sich ihrer Traditionen nicht bewusst sind oder darum kümmern. Aber wen Seiko zu den ganz großen Marken aufschließen will, muss eben alles stimmen. Auch die Versorgung der Träger von Vintagte Modellen. Wer heute einen Ford Mustang aus genau dieser Zeit nach einer guten und gelungenen Restaurierung kauft, bekommt ein Fahrzeug, das auch zu heutigen Modellen keinen Vergleich scheuen muss. Dementsprechend sind auch die Preise. Wir leben nun mal in einer hochtechnisierten Zeit, in der jedes Teil gefertigt werden kann, das es damals gab, die Preise regulieren der Markt der es zahlen muss und Aufwand der betrieben werden muss. Daraus resultieren letzten Endes auch die Preise für die aktuellen Modelle. Wer bei Groß mitspielen möchte darf auch bei Groß kassieren, wenn alles drum herum stimmt. Wer aber versucht den sicheren Hafen des Durchschnittsmarktes nicht verlassen zu möchte, und mit dem selben Produkt im Premiummarkt dabei sein möchte, kann den Spagat nicht schaffen. Entweder er entscheidet sich für Premium, und überzeugt die neue Kundschaft schrittweise vom neuen Mitspieler, um dann seine gerechtfertigten Preise Schritt für Schritt langsam am Markt durchzusetzen. Der nimmt dann vorübergehend geringere Gewinne in Kauf, bis der Markt ihm zustimmt und die Preise akzeptiert. So baut man eine Marke auf! Oder man bleibt im Mittelmaß, und ist zufrieden mit dem was man hat. Es gibt keinen Sternekoch, der sagt, daß es leicht ist immer wieder auf’s Neue den Kampf um die Sterne oder Mützen zu bestehen. Und der Gewinn ist im Mittelmaß auch größer. Aber Premium ist nun mal Premium, in allen Belangen.

Seiko ist sicher eine der innovativsten Marken mit technisch sehr versierten Uhrmachern, denen aber die Perfektion fehlt um die Uhr dann auch konsquent zu Ende zu bauen. Fertigungsqualität ist eben auch ein Kriterium. Was nützt mir der schnellste Ferrari, wenn er nach einem Drittel der Strecke auseinander fliegt? und Mercedes ins Ziel fährt. So geht Premium nicht. Sorry. Nur gute Ideen reicht nicht aus.

Ich frage mich, ob diejenigen, die sich kritisch bzgl. der Qualität von Seiko-Uhren äußern, schon einmal eine Grand Seiko der Hand hatten … Was ich durchaus gelten lasse, ist “Shopsurfers” Argument der Wertstabilität, bzw. Steigerung: Ich hatte um 2000/2001 überlegt, von meinem ersten richtigen Gehalt eine Submariner zu kaufen, die zu der Zeit neu knapp über 3.000 DM (!) kostete. Dasselbe Modell kostet heute knapp 8.000 EUR … Das wäre also ein gute Investition gewesen, könnte ich meine (fiktive) Uhr heute gebraucht annähernd des heutigen Neupreises verkaufen. NUR: Was hat Rolex innerhalb von nicht einmal 20 Jahren derart an der Uhr verbessert, dass sie heute umgerechnet 5x so teuer ist? Anfang der 70er lagen eine Rolex und ein technisch ebenbürtiger Seiko-Diver preislich nahezu gleichauf, seitdem geht die Schere kontinuierlich auseinander … und der Rückschluss ist sicher falsch, dass die Rolex einer hochwertigen Seiko um technisch/qualitativ um denselben Faktor enteilt ist, den der Preis suggeriert. Denn dann – siehe oben – wäre die aktuelle Submariner derjenigen von vor 20 Jahren ja auch um den Faktor 5 überlegen. Die Rolex-Preise sind meiner Meinung nach total entrückt – aber das ist offensichtlich Teil einer (erfolgreichen) Marketing-Strategie. Ich schätze die Submariner (und andere Rolex) durchaus als Design-Klassiker, aber die Preispolitik ist mir zuwider, auch haftet Rolex mittlerweile ein gewisses “Troll”-Image an, weil die Uhren eben leider oft an Handgelenken von Leuten baumeln, die sich für Uhrentechnik und -Historie überhaupt nicht interessieren sondern nur für einen vermeintlichen (!) Statuswert. Frag’ doch mal einen Rolex-Träger, welche Schweizer Manufakturen er sonst noch so kennt. In der Regel kommt dann: “Was ist denn eine Manufaktur”. Eine Grand Seiko trägt meiner Erfahrung nach dagegen niemand “zufällig”.

Die Rolex Submariner Date ist objektiv betrachtet technisch und qualitativ etwas besser als die MM300 und die vergleichbaren GS-Automatik-Diver (Spring Drive lasse ich hier mal bewusst außen vor), aber natürlich nicht um den Faktor 5 sondern maximal bis zu 1,5. Bei Armband und Schließe ist Rolex allerdings deutlich vorne. Hier hat auch GS deutlichen Aufholbedarf, um zu Rolex aber auch Omega aufzuschließen. Mir fällt es nach wie vor schwer zu verstehen, warum Seiko bei der MM300 und GS nicht per se auf verschraubte Bänder und gefräste Schließen umsatteln. Stift und Hülse mögen grundsätzlich zuverlässiger sein, verschraubte Glieder wirken allerdings erheblich wertiger. Gerade in der Preisklasse, in der GS unterwegs ist, sind die GS-Armbänder und -schließen meiner Ansicht nach nicht angemessen. Außerdem habe ich in den ganzen Jahren noch nie erlebt, dass sich bei einer meiner Uhren eine Schraube gelöst hätte. Alternativ könnte man über die Entwicklung eines alternativen Kopplungssystems für Bandglieder nachdenken (wie z.B. IWC).

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